SPD Regensburg

Was kann der Einzelne gegen den Klimawandel tun?

Veröffentlicht am 14.05.2017 in Allgemein

Selbst einfache Maßnahmen wie der Tausch einer Glühbirne können viel bewirken

Wie betrifft uns der Klimawandel? Was kann der Einzelne dagegen tun und lohnt sich das überhaupt? Diese und andere Fragen hat Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg e.V., beim Informationsabend „Die Energiewende beginnt zu Hause! Gut für Umwelt und Geldbeutel“ beantwortet. Eingeladen dazu hatte der SPD-Ortsverein Kumpfmühl/Königswiesen/Ziegetsdorf um den Vorsitzenden und Stadtrat Dr. Thomas Burger.

überhaupt? Diese und andere Fragen hat Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg e.V., beim Informationsabend „Die Energiewende beginnt zu Hause! Gut für Umwelt und Geldbeutel“ beantwortet. Eingeladen dazu hatte der SPD-Ortsverein Kumpfmühl/Königswiesen/Ziegetsdorf um den Vorsitzenden und Stadtrat Dr. Thomas Burger.

 

Warum es so wichtig ist, dem Klimawandel etwas entgegen zu setzen, machte Friedl gleich zu Beginn seines Vortrags deutlich. Er dokumentierte nicht nur, wie rasant die Antarktis in den letzten Jahren geschmolzen ist, sondern zeigte mit Fotos der Überschwemmungen 2013 in Deggendorf, dass die Auswirkungen nicht weit weg, sondern auch direkt für uns vor Ort spürbar sind. Zudem erläuterte er, wie weit wir aktuell noch von der angestrebten Energiewende entfernt sind.

Dem viel gebrachten Argument, dass ein Einzelner dafür wenig tun könne, wirkte der Geschäftsführer der Energieagentur im weiteren Verlauf des Abends entgegen. So seien neben der Umstellung der Energieversorgung auf regenerative Energieträger vor allem auch mehr Effizienz und Einsparung beim Energieeinsatz von großer Bedeutung. Er stellte an vielen kleinen Beispielen dar, wo jeder privat bei sich zu Hause Energie sparen könne. Größtes Potential – und häufig unterschätzt – biete dabei die Wärmeversorgung. Von rund 20 Millionen Heizungen sind nur etwa 12 Prozent auf einem modernen Stand. Durch diesen Sanierungsstau gehe viel unnötige Energie verloren. Aber selbst wer nicht gleich eine neue Heizungseinlage einbauen möchte, könne einiges tun: die Heizung regelmäßig warten zu lassen, die Regelung zu überprüfen und die Heizung an die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Geschieht das nicht, so sei es schon des Öfteren vorgekommen, dass die Heizungen zu den Zeiten auf Hochtouren liefen, wenn die Bewohner gar nicht zu Hause waren. Auch ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage könne unmittelbar zu positiven Effekten führen. Weiteres Mittel, um Energie zu sparen: die Rohrleitungen dämmen. Allein dadurch sparen die Bewohner nicht nur eine Menge Energie, sondern auch rund 300 € pro. Jahr. Ohnehin machte Friedl in seinem Vortrag nicht nur immer deutlich, wie leicht sich Energie sparen ließe, sondern auch welche finanziellen Vorteile das haben kann.

So auch beim Thema Strom. Daher sei es durchaus sinnvoll, die Wäsche im Freien zu trocknen, da für einen Trocknervorgang 1,30 € zusammen kommen würde. Auch die Waschmaschine immer ganz voll zu machen, würde auf Dauer Energie sparen, ebenso wie die Verwendung des Wasserkochers statt des Herds, um Wasser zu erhitzen. „Obwohl sich das alles nach Kleinigkeiten anhört: würde jeder der 40 Millionen deutschen Haushalte diese drei kleinen Dinge – den Trockner weniger nutzen, nur mit voller Waschmaschine waschen und Wasser nur im Wasserkocher erhitzen – beachten, würden wir so viel Energie einsparen, dass wir ein ganzes Kernkraftwerk überflüssig machen könnten“, betonte Friedl. Oft gehört und trotzdem unterschätzt auch der Verbrauch von Geräten, die ständig auf Stand-By stehen, wie beispielsweise Fernseher. Rund 500 Kilowattstunden (kWh) kommen hier pro Jahr und Haushalt zusammen. Wieder hochgerechnet auf 40 Millionen Haushalte, könnte ein weiteres Kernkraftwerk allein dadurch eingespart werden. Auch die Anschaffung neuer, energiesparender Haushaltsgeräte mit A+++ rechne sich in vielen Fällen, da diese im Schnitt rund 50 Prozent weniger Strom als ältere Geräte verbrauchen würden.

Als dritten Punkt mit Einsparpotential nannte Friedl den Bereich Mobilität, machte deutlich, wie viel bei Fahrten mit dem PKW verbraucht werde und plädierte für eine verstärkte Nutzung von Fahrgemeinschaften, Bus und Bahn oder natürlich des Fahrrads sowie zu Fuß zu gehen, soweit die Strecken das zuließen. Abschließend machte der Geschäftsführer der Energieagentur noch einmal deutlich, was seine Kernbotschaft sei: „Wir haben viel mehr Potenzial als wir denken. Es sind die kleinen Dinge, die bei vielen Nutzern dennoch große Wirkung haben. Und es geht nicht nur darum, Geld zu sparen, sondern vor allem, die Welt zu erhalten.“

Auch der Ortsverein zeigte sich begeistert über den Vortrag und die anschließenden lebendigen Diskussionen. „Wir freuen uns, mit Ludwig Friedl einen so erfahrenen und kompetenten Referenten vor Ort gehabt zu haben. Der Abend hat sehr deutlich gemacht, wie wichtig das Thema ist, aber auch, wie wichtig, dass man die Menschen dafür und über das Ausmaß ihrer persönlichen Handlungsmöglichkeiten sensibilisiert“, so Dr. Burger. Zudem wies er darauf hin, dass die Regensburger Energieagentur für Privatpersonen kostenlose, individuelle Beratungen anbiete und unter anderem über die Internetseite www.energieagentur-regensburg.de jederzeit gut erreichbar sei. Seine Stellvertreterin, Stadträtin Katja Vogel ergänzt: „Obwohl ich mich bei dem Thema schon vorher gut informiert fühlte, war einiges doch neu. Vor allem, wie viel wir in Summe sparen können, wenn nur jeder Einzelne einen kleinen Beitrag dazu leistet.“