SPD Regensburg

Wohnungsnot eines der Hauptprobleme

Veröffentlicht am 28.10.2012 in Soziales

Der SPD-Ortsverein Kumpfmühl/Königswiesen/Ziegetsdorf hat sich in seiner Vorstandssitzung Ende September über die Arbeit des Streetworkers Ben Peter informiert. „Die Berichte über die gefährliche Droge „Crystal Speed“, die im Moment Teile der Oberpfalz überschwemmt, war Anlass, uns näher mit der Drogenproblematik in Regensburg zu beschäftigen“, erklärt der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Matthias Vernim.

Ben Peter ist seit über zwei Jahren als Streetworker in Regensburg bei der Caritas beschäftigt. Er sucht die Betroffenen an öffentlichen Plätzen, schwerpunktmäßig in der Albertstraße sowie im Bereich des Bahnhofs, auf. Er bietet seine Hilfe an, ohne sich aufzudrängen. Betroffene bekommen bei ihm Beratung und persönliche Hilfe. Unter anderem begleitet er bei Behördengängen, lädt zum Frühstückstreff und hilft bei der Wohnungssuche. Diese ist laut Peter Hauptproblem neben der Abhängigkeit. Was bei der aktuellen Lage auf dem Regensburger Wohnungsmarkt für Menschen ohne Suchtproblem schon schwierig ist, ist für Abhängige in Regensburg ein fast unlösbares Problem. „Häufig ohne Arbeit und mit dem Hintergrund ist es für viele kaum möglich, eine private Wohnung zu bekommen“, erklärt Peter. Spezielle Notwohnungen wie es sie in anderen Großstädten gebe, fehlten. Es gebe zwar die Notwohnanlage in der Taunusstraße, „hier sind die Bedingungen aber äußerst ungünstig.“ Die Süchtigen könnten nur zwischen 18 und 21 Uhr einchecken, um 21 herrsche bereits Bettruhe, es gäbe keinerlei Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und auch keine Möglichkeit, seine Sachen zu verstauen, so dass man befürchte müsse, bestohlen zu werden.

Ab 2013 bekommt Ben Peter Unterstützung, da beim Verein Drug Stop Regensburg e.V. eine zusätzliche Streetwork-Stelle eingerichtet wird. Den Bedarf für diese aufsuchende Hilfe sieht er damit recht gut gedeckt, aber in anderen Bereichen sieht er noch großes Potenzial, um die Lebenswirklichkeit seiner Klienten zu verbessern: Neben den bereits erwähnten Problemen auf dem Wohnungsmarkt und einer Umstrukturierung der Notwohnanlagen wäre ein Café als Begegnungsort sehr wünschenswert. Außerdem sind die langen Wartelisten bei den Substitutionsstellen ein großes Problem.

 

Stadtrat Dr. Thomas Burger, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Kumpfmühl/Königswiesen/ Ziegetsdorf, bedankte sich im Namen des Ortsvereins für die interessanten Ausführungen und bot Peter auch bei künftigen Problemen ein offenes Ohr an.